Alfons Pillach: Petrus predigte den Neuen

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Petrus predigte den Neuen
© Alfons Pillach

Gendern ist total modern,
doch im Himmel nicht, beim Herrn.
Dort zählt nur die Tradition,
wie seit Ewigkeiten schon.

Petrus predigte den Neuen:
„Ihr könnt euch im Himmel freuen.
Mann und Frau sind völlig gleich,
hier bei uns im Himmelreich.
 
Gendern ist auf Erden gut,
weil’s was für die Gleichheit tut,
doch im Himmel, das ist schlüssig,
ist es völlig überflüssig.
 
Deshalb möchte ich euch bitten,
respektiert des Himmels Sitten.
Hier bei uns wird nicht gegendert,
unser Slang wird nicht verändert.
 
Traditionen sind hier Brauch,
das gilt für die Engel auch.
Niemand würde hier ersinnen
so ein Wort wie Engel*innen.
 
Wagt nicht, diesen Brauch zu ändern,
denkt nicht mal im Traum ans Gendern,
sonst, ich sag’s euch unverhohlen,
lass ich euch vom Teufel holen.“

Alfons Pillach: Rendezvous im Stroh

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Wildschwein-Frischling

Wildschwein-Frischling

Rendezvous im Stroh

© Alfons Pillach

Sie trafen sich zum Rendezvous
und sie verstanden sich im Nu.
Auf einem Bauernhof bei Anzing
war’s, wo ihr Treffen wonnig anfing.
Es war am Abend gegen neune,
da gingen sie in eine Scheune.
Sie schmissen sich vergnügt ins Stroh
und flirteten fortissimo.

Der Hans trank dabei ständig Schnaps,
gab frech der Erna einen Klaps
auf ihren etwas feisten Po,
sie wälzten fröhlich sich im Stroh.
Der Hans hat ganz schön viel getrunken,
nach Schweinen hat es auch gestunken;
und Hans trank immer mehr vom Schnaps,
er lallte irgendwas vom Straps.

Als schließlich er im Rausch einpennte,
erstarben alle Flirtmomente.
Für Erna war’s der falsche Mann,
frustriert entfernte sie sich dann.
Am Morgen ist der Hans erwacht,
es quiekte neben ihm ganz sacht.
Er lag im Stroh und hat geschielt,
als er ein Schwein im Arme hielt.

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Gedichte, Alfons Pillach, lustiges Gedicht, Schwein, Schnaps, Renezvous
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Leonore Enzmann: Hexenschuss

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Hexenschuss

© Leonore Enzmann

„Wenn ’s hinten zwickt und vorne beißt,
nimm Klosterfrau Melissengeist.“
Den Slogan hört‘ ich im TV,
ich bück beim Putzen mich, schrei „Au!“,

denn es beherrscht schier meinen Sterz,
ein grimmig-ziehend-eklig Schmerz.
Er zieht vom Rücken bis ins Bein,
das kann doch nur der Ischias sein.

Wie komm‘ ich hoch, wie steh ich grade?
Oh, meine Stirn klebt an der Wade.
Ich ahne schon, ich bleibe krumm,
schrei laut um Hilfe und fall um.

Mein Mann hebt mich auf einen Sitz
und macht noch einen blöden Witz,
von wegen: musstest du dich bücken –
willst dich wohl vor der Arbeit drücken?

Ich hauch: treib ’s bloß nicht auf die Spitze,
ruf an beim Arzt, ich brauch ’ne Spritze!
Gesagt, getan, nach sieben Stunden
ist meine Hexe dann verschwunden.

Das war vielleicht ein blöder Scherz,
den mir gespielt hat heut mein Sterz.
In Zukunft lass ich Vorsicht walten,
tja, ich gehör wohl zu den Alten!

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Gedichte, Leonore Enzmann, lustiges Gedicht, Hexenschuss, Ischias, Arzt, Klosterfrau Melissengeist
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Leonore Enzmann: Frauentasche

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Frauentasche

© Leonore Enzmann

Ich verfluch in Sack und Asche
öfters meine Riesentasche.
In die passt zwar viel hinein,
doch was zu finden, ist gemein.

Oft stehe ich dann vor dem Haus
und pack die ganze Tasche aus,
eh ich den Schlüssel hab gefunden,
denn der liegt auf dem Boden unten.

Und vor mir liegt dann auf der Treppe,
das ganze Zeug, das ich stets schleppe,
ob ich es brauche oder nicht.
Die Tasche hat ein Blei-Gewicht.

Doch ändern werde ich das nie,
ich brauch ja alles, irgendwie,
und irgendwann und irgendwo
such ich mich tot, ’s ist eben so.

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Leonore Enzmann: Ich werd’ alt

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Ich werd’ alt

© Leonore Enzmann

Mit den Jahren wird man reifer,
doch die Knochen werden steifer.
Geistig ist man zwar noch rege,
doch der Körper wird nun träge,
und die Luft wird auch schon knapp.
Ja, ich glaub’, es geht bergab.

Muss zum Putzen ich mich bücken,
sticht ganz heftig mir der Rücken.
Höre ich paar laute Töne,
kriegt mein Kopf sogleich Migräne.
Häng die Wäsche an die Leine,
schmerzen mir ganz schlimm die Beine.

Möcht’ nur noch zu Hause bleiben,
dichten und Geschichten schreiben,
liegen auf dem Kanapee,
denn dort tut mir gar nichts weh.
Höre gerne auch Musik,
leider werd ich langsam dick.

Manche sagen: treib doch Sport,
doch das ist für mich nur Mord.
Früher ging ich gerne schwimmen
und so manchen Berg erklimmen,
Gymnastik, Joggen, Turnverein,
schwang zum Tanzen gern das Bein,

spielte Tennis und fuhr Rad.
Heute spiel ich lieber Skat,
lese viel und sehe fern,
ein Glas Rotwein trink ich gern,
spaziere mit dem Hund im Wald.
Ja, ich glaub’, ich werde alt.

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Leonore Enzmann: Hunger

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Hunger

© Leonore Enzmann

Ich möchte wissen, was mir fehlt,
warum der Hunger mich so quält.
Erwache ich am frühen Morgen,
muss gleich das Frühstück mir besorgen.

Hab ich gegessen, muss ich ruhn,
bin viel zu satt, um was zu tun.
Wenn ich dann wiederum erwache,
sofort das Mittagessen mache.

Hab ich gegessen, werd’ ich müd’.
Oje, es ist das alte Lied.
Ich leg mich wiederum ins Bett,
träum, dass ich was zu essen hätt’.

Bin ich erwacht, dann ess ich gleich
mein Abendbrot, deftig und reich.
Hab ich es hinter mich gebracht,
leg ich ins Bett mich gleich zur Nacht.

Die lange Nacht ist eine Qual,
ich denke nur ans Morgenmahl.
So geht es täglich, Jahr für Jahr,
ach essen ist so wunderbar!

Werd’ ich auch langsam kugelrund
und wiege fast zweihundert Pfund,
ich kann trotzdem nichts andres tun,
als essen und dann auszuruh’n.

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Leonore Enzmann: Diät

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Diät

© Leonore Enzmann

Du bist zu dick, sagt mir mein Mann,
ich muss dich schon umrunden.
Schau dich doch mal im Spiegel an,
die Taille ist verschwunden.

Ich bin schon etwas korpulent,
ich weiß das selbst am besten.
Er mir ein paar Diäten nennt,
die soll ich schnellstens testen.

Ich fange an mit Nulldiät,
drei Tage kann ich fasten,
doch weil es mir dann schrecklich geht,
steh ich am Futterkasten.

So kann es doch nicht weitergeh’n,
das seh’ ich selber ein.
Ich finde mich nicht wirklich schön,
ganz schlank möchte ich sein.

Die Nudeldiät fang ich an,
vier Tage gibt es Pasta.
Ich kann an Nudeln nicht mehr ran,
ich weigere mich – basta!

Die Markert-Diät hol ich mir,
das Pulver gibt’s in Dosen.
Zwei Wochen lang ich nur noch frier’,
auch das ging in die Hosen.

Weight Watchers heißt das Zauberwort,
ich zähle nur noch Punkte.
Zehn Pfunde schmelzen endlich fort,
ich freu’ mich, dass das funkte.

Jetzt hab ich endlich abgespeckt,
kann wieder alles essen.
Da trifft mich der Jojo-Effekt,
Diät kann man vergessen.

Nun weiß ich endlich ganz genau,
Diäten sind Blabla.
Aus Fehlern wurde ich jetzt schlau,
es hilft nur F.d.H.!

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Leonore Enzmann: Spieglein, Spieglein an der Wand

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Spieglein, Spieglein an der Wand

© Leonore Enzmann

Ich bin so hübsch, so wunderschön,
bin wirklich prächtig anzusehn.
Hab die Figur von Heidi Klum,
nach mir dreht jeder sich gern um.

Ich bin so sportlich, elegant,
so witzig, klug und auch charmant.
Ich bilde mir schon selber ein,
jeder würd’ gern wie ich so sein.

Doch wenn ich in den Spiegel schau,
dann wird mir plötzlich doch ganz flau.
Bin ich die Schönste weit und breit?
Der Spiegel sagt: Es tut mir leid.

Ich zeig dir, wie du wirklich bist
und was die reine Wahrheit ist.
Ich schaue hin und seh mit Graus,
ich seh wie tausend andre aus.

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Leonore Enzmann: Zahnlos

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Zahnlos

© Leonore Enzmann

Es ist ein Kreuz, kann man nicht kauen.
Wie soll man’s Essen da verdauen?

Wenn überall die Zähne fehlen,
kann sie an einer Hand abzählen.

Der Zahnarzt hat gezogen acht,
scheinbar, weil ihm das Freude macht.

Doch ich kann jetzt fast nichts mehr beißen,
muss alles mit der „Felge“ reißen.

Sechs Woche dauert mein Gebiss,
bis es dann endlich fertig is‘.

Muss mich drum in mein Schicksal fügen
und nur mit Babybrei begnügen.

Ein gutes hat die ganze Chose,
jetzt passt mir endlich meine Hose.

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Leonore Enzmann: Ordnung muss sein

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Ordnung muss sein

© Leonore Enzmann

Wisst Ihr, dass ich gern sortiere,
denn ich bin Perfektionist.
Akten, Bürokram, Papiere,
alles, was sortierbar ist.

Wenn Ihr sagt: Die ist wohl irre?,
ist mir das schon fast egal.
Unordnung macht mich ganz kirre,
nichts zu finden ist fatal.

Doch ich sag mir: Meine Kleine,
eins musst du noch ausprobieren.
Es gibt so gewisse Scheine,
die es lohnt, sie zu sortieren.

Doch, die geh’n, kaum aus dem Druck,
weit hinaus dann in die Welt.
Mir bleibt leider nicht genug
zum Sortieren von dem Geld.

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Gedichte, Leonore Enzmann, lustiges Gedicht, Ordnung, Geld, Perfektionist
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Leonore Enzmann: Schlaflose Nacht

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Schlaflose Nacht

© Leonore Enzmann

Ich wälz’ mich unruhig hin und her,
muss des nachts mich quälen.
Es hilft mir überhaupt nichts mehr,
nicht mal Schafe zählen.

Auf den Wecker schaue ich,
alle halben Stunden.
Hab fünf Uhr, wie fürchterlich
noch keinen Schlaf gefunden.

Es juckt das Bein, der Kopf, die Hand,
ich kratze mir die Nase.
Das bringt mich noch um den Verstand,
nun drückt mich auch die Blase.

Du schnarchst so friedlich neben mir,
möcht’ Dich am liebsten beißen.
Ich weiß ja, Du kannst nichts dafür,
nun muss ich auch noch sch…

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Leonore Enzmann: Kaufrausch

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Kaufrausch

© Leonore Enzmann

Ich fass‘ es nicht, wie kann das sein,
bin ich denn so ein armes Schwein?
Ich könnte mir die Haare raufen,
denn ich möcht‘ alles Neue kaufen.

Marie, die hat ein neues Kleid.
Mein Kleiderschrank sagt: Es wird Zeit,
dir etwas Neues anzuschaffen,
damit die Nachbarn neidvoll gaffen.

Die neue Hose von Elvira,
die ist ganz sicher aus Trevira.
Ich brauch dieselbe, muss gleich laufen
und mir so eine Hose kaufen.

Die neuen Schuhe von Nadin,
von denen bin ich weg und hin,
denn alle werden mich beneiden,
wie gut mich diese Schuhe kleiden.

Ein neues Handy ist am Markt.
Ich kriege fast schon ’nen Infarkt,
nenn ich das Teil nicht bald mein Eigen
und kann es meinen Freunden zeigen.

Als ich am Automaten warte,
da ist gesperrt plötzlich die Karte.
Wo ist, um alles in der Welt,
denn plötzlich hin mein schönes Geld?

Warum nur, können denn die meisten,
sich lauter schöne Dinge leisten?
Jetzt leiste ich, oh welch Erfahrung,
zu guter Letzt die Offenbarung.

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Arnd Helsson: Kopfgedicht

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Kopfgedicht

© Arnd Helsson

Als Dichter weiß ich: Auf den Kopf
reimt sich prima Zopf und Schopf.
Auf dem Kopfe ist das Haar
darauf reimt sich Cocktailbar.
Hinter der Stirn
versteckt sich das Hirn.
Und zu den Brauen
notier ich Vertrauen.
Auf Auge, Ohr und Nase
passt Pauke, Chor und Blase,
auf Wangen und Backen
Zangen und Zacken.
Ich notier mir: Auf den Mund
passt Morgen- oder Abendstund.
Und man findet zwischen Lippen
manchmal Zigarettenkippen.
Auf Zähne
reimt sich Sägespäne,
auf den Bart
reimt sich Gepard.
Schließlich denk ich mir beim Kinn:
Das macht doch alles keinen Sinn.

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Arnd Helsson: Verwandtschaft

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Verwandtschaft

© Arnd Helsson

Auf Vater und Mutter
reimt sich Kater und Kutter,
auf Oma und Kind
Aroma und Wind,
Chef und Wicht
auf Neff‘ und Nicht‘.
Auch die Tante
ist eine Verwandte.
Auf den Onkel allein
fällt mir nix ein.

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Arnd Helsson: Landflucht

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Landflucht

© Arnd Helsson

Auf dem Land, das ist bekannt,
ist schon so mancher durchgebrannt.
Abenteuer, Ruhm und Geld,
die Stadt verspricht die große Welt.
Doch mit dem Leben in der Stadt
Läuft nicht immer alles glatt.
Drum ist gar mancher – nicht verkehrt –
in sein Dorf zurückgekehrt.

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Leonore Enzmann: Der Hausgeist

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Der Hausgeist

© Leonore Enzmann

Wenn ich meinen Mann nicht hätte,
käme ich nicht mehr zum Dichten
und auch nicht zur Zigarette,
müsst’ nur Hausarbeit verrichten.

Ständig ist der Mann am Putzen.
Schlägt er seine Augen auf,
grübelt er, wie kann er nutzen,
sinnvoll seinen Tageslauf.

Ständig macht er sich Gedanken:
Was kommt mittags auf den Tisch,
wann das Auto muss zum Tanken,
sind die Lebensmittel frisch?

Wischt den Staub auf Tisch und Stühlen,
packt schnell ein die leeren Flaschen,
wird auch das Geschirr noch spülen,
füllt die Wäsche ein zum Waschen.

Mittag schnippelt er Gemüse,
schüttelt auf das Ehebett,
putzt und wienert die Kombüse –
wenn ich meinen Mann nicht hätt’!

Glaubt Ihr, Kinder, die Geschichte
wär’ zu schön, um wahr zu sein.
Leider sind das nur Gerüchte,
so ein Hausgeist wäre fein.

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Leonore Enzmann: Jeder hat sein Laster

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Jeder hat sein Laster

© Leonore Enzmann

Mein Schwiegergroßvater, der Otto,
der spielt für sein Leben gern Lotto.
Ein Dreier mal bloß,
das ist wohl sein Los.
Hauptsache viel Spaß ist sein Motto.

Sein Sohn, also mein Schwiegervater,
ist Schwiegergroßvaters Berater,
dem ist das zu dumm,
drum schnauzt er bloß rum,
macht wegen der Nieten Theater.

Mein Vater, gebürtiger Kieler,
ist Gott sei Dank nicht so ein Spieler.
Trotzdem hat er Moos,
wie macht er das bloß?
Der alte Verbrecher ist Dealer.

Nur ich bin ein ganz braves Wesen,
bin fleißig und schwinge den Besen.
Ich kann nichts dafür,
geh ich vor die Tür,
versumpfe ich völlig am Tresen.

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Leonore Enzmann: Es war mal

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Es war mal

© Leonore Enzmann

Es war mal ein Bursche in Bremen,
der wollte ein Mädel sich nehmen.
Doch die war zu stur,
drum poppt er sie nur.
Pfui Bursche, du solltest dich schämen.

Das Mädchen kam nämlich aus Flandern
und war sehr verliebt in ’nen andern.
Doch der doofe Mann,
schaut sie nicht mal an.
Darum muss sie jetzt weiter wandern.

Sie wanderte darauf nach Minden,
um dort einen Burschen zu finden,
weil schwanger sie war,
drum wurde ihr klar,
sie musste sich endlich nun binden.

Sie wanderte auch bis nach Mayen,
um dort einen Burschen zu freien.
Doch kein süßer Schatz,
war an diesem Platz.
Sie konnt‘ nur noch heulen und schreien.

Sie wanderte ab sich die Haxen
Und landete endlich in Sachsen.
Dort kam sie zur Ruh,
die dämliche Kuh.
Ihr Kind ward schon beinah erwachsen.

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Leonore Enzmann: Die gebackene Platte

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Die gebackene Platte

© Leonore Enzmann

Ich forme Teig zur runden Scheibe
und ritze liebe Worte ein.
Wünsch‘, dass das Glück stets bei Dir bleibe
und schieb sie in den Ofen rein.

Doch ist der Teig nicht aufgegangen,
weil Hefe ich vergessen hatte.
Nehm‘ ihn heraus nun mit zwei Zangen,
press eine Rille in die Platte.

Daneben ging mir zwar mein Kuchen,
drum laufe ich schnell in den Keller,
das alte Grammophon zu suchen,
und leg die Platte auf den Teller.

Nun dreht sie sich und schnurrt ganz leise,
„viel Glück dem lieben Jubilar“.
So geht sie als Präsent auf Reise –
Glückwunsch zum neuen Lebensjahr.

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Leonore Enzmann: Der Haufen

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Der Haufen

© Leonore Enzmann

Ich geh so dösend vor mich hin,
bin ganz allein, ist mir im Sinn,
kratz mich am Kopf und in der Nase
und plötzlich drückt mich Darm und Blase.

Ich hock mich hin am Wegesrand –
von hinten fühl ich eine Hand.
Der Förster sagt: Das ist nicht schön,
ich glaub, ich hab den Mond geseh’n.

Der scheint des Nachts und in der Früh,
doch nachmittags, da scheint er nie.
Ich werde schamrot, schau mich um,
was ich da sehe, ist zu dumm.

Ich schau mich um im ganzen Rund.
Der Förster fragt: Wo ist mein Hund?
Was haben Sie mit ihm gemacht?
Da kommt ein Mann vorbei und lacht.

Ihr glaubt mir nicht, was ich geseh’n,
wie kann denn so etwas nur geh’n?
Da lief vorbei, ich könnt fast meinen,
ein Scheißhaufen mit Dackelbeinen.

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Leonore Enzmann: Limerick Barmbek

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Graffiti - Saarbrücken Silo

Graffiti – Saarbrücken Silo

Limerick Barmbek

© Leonore Enzmann

Zur Typhuszeit in Hamburg-Barmbek
da hatte fast jeder ein Darmleck.
Ich glaube, Sie wissen,
die Zeit war beschissen,
da war bei so manchem der Charme weg.

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Leonore Enzmann: Limerick Buchen

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Limerick Buchen

© Leonore Enzmann

Ich wollt meinen Liebsten in Buchen
am Samstagmittag besuchen.
Er stürzte vom Sitz,
der Nagel war spitz.
Nun liebe ich einen Eunuchen.

*

Hundert haarige Limericks. Dr. Ronald Henss Verlag

*

Eine Empfehlung für Limerick-Freunde

Hundert haarige Limericks
Dr. Ronald Henss Verlag

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Gedichte, Leonore Enzmann, lustiges Gedicht, Limerick, Buchen, Nagel, Eunuch
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Leonore Enzmann: Limerick Bad Wimpfen

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Limerick Bad Wimpfen

© Leonore Enzmann

Die Leute im schönen Bad Wimpfen,
die hörte man immer nur schimpfen.
Doch ein Doktor rerum,
erfand jetzt ein Serum
und kann sie dagegen nun impfen.

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Gedichte, Leonore Enzmann, lustiges Gedicht, Limerick, Bad Wimpfen
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